14.08.2015
Experte Olaf Höhne
Olaf Höhne

Für die LEAG entwickle, teste und optimiere ich seit 2009 neue Technologien, um die Effizienz unserer Kraftwerke weiter zu steigern und die Regelfähigkeit zu erhöhen. Im Speziellen bereite ich ein Verfahren zur Entfernung des Wassers aus der Kohle für den großtechnischen Einsatz vor. Die Grundlagen für meine Tätigkeit habe ich mir bei meinem Maschinenbaustudium an der Technischen Universität Dresden und meiner Promotion an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg angeeignet. Besonders interessant macht meine Arbeit die Themenvielfalt, für die es oft keine Standardlösung gibt. 

Ist Braunkohle flexibel genug, um auch künftig mit immer mehr Wind- und Solarkraft zusammenzuwirken? Diese Frage beleuchtet die LEAG seit 2008 unter anderem mit dem Projekt Druckaufgeladene Dampfwirbelschicht-Trocknung (DDWT) in Schwarze Pumpe. Jetzt haben die Ingenieure die nächste Ausbaustufe im Visier: Die zurückgewonnene Brüdenenergie soll künftig in den Trockner zurückgeführt werden.

Der eigentliche Trockner in Schwarze Pumpe ist knapp elf Meter hoch und misst drei Meter im Durchmesser. Im Inneren herrschen bis zu 160 Grad Celsius und 6 bar Druck; genug, damit das in der Rohbraunkohle enthaltene Wasser in einer speziellen Wirbelschicht verdampft. Vier Jahre lang wurde das Verfahren getestet und technisch weiterentwickelt. Anfang 2013 ging die Anlage offiziell in den kommerziellen Dauerbetrieb. Die erzeugte Trockenbraunkohle kommt unter anderem zur Zünd- und Stützfeuerung an einem Dampferzeuger am Block F im Kraftwerk Jänschwalde zum Einsatz. Darüber hinaus beheizt die Energie des abgeschiedenen Kohlewassers (Brüden) über einen Wärmetauscher eine benachbarte Produktionsanlage in der Veredlung. 

Brüdenenergie wird rückgeführt

Und genau hier setzt die nächste Ausbaustufe an. Künftig soll diese Brüdenenergie noch besser genutzt und in den Trockner zurückgeführt werden. „Wir machen uns damit größtenteils unabhängig von externen Dampflieferungen und steigern den Wirkungsgrad der Anlage um rund 17 Prozent“, sagt DDWT-Projektleiter Dr. Olaf Höhne. Ende Juli kamen die notwendigen Anlagenkomponenten per LKW in Schwarze Pumpe an; unter anderem auch das Herzstück: ein knapp 25 Tonnen schwerer Verdichter. Die Inbetriebnahme ist für diesen Herbst vorgesehen.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im Vattenfall Blog.

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

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