Ansicht einer Wohnanlage in Berlin

Wohnungswirtschaft begeistert von dezentraler Energie

Der Wärmemarkt bietet viele attraktive Möglichkeiten der Energiegewinnung, die besonders die Wohnungswirtschaft aufhorchen lassen. Diese setzt verstärkt auf jene Modelle, die für effiziente Wärmeversorgung und einen niedrigen Primärenergiefaktor sorgen. Vattenfalls Experten für dezentrale Energielösungen, Hanno Balzer und sein Team, haben einige davon im Repertoire. Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und die digitale Erfassung und Abrechnung der Verbrauchsdaten komplettieren das ganzheitliche Angebot für die Immobilienwirtschaft.

Das Team für besondere Wärmefälle heißt Vattenfall Energy Solutions: Seit Anfang des Jahres 2017 ein eigenständiges Unternehmen in der Vattenfall Gruppe, zusammengesetzt aus 40 erfahrenen Experten, die 20 Jahre Kompetenz im Gepäck haben. Sie alle kennen sich bestens auf dem Wärmemarkt aus, und können individuelle Energielösungen aus dem Ärmel schütteln.

Hanno Balzer am BHKW
Hanno Balzer zeigt, wie es in einem Blockheizkraftwerk aussieht. Foto: Markus Altmann

„Ob Heizungslösungen oder Mieterstrom aus Blockheizkraftwerken (BHKW) oder Solaranlagen; unser Team hat den Durchblick“, berichtet Manager Hanno Balzer stolz und er stellt fest: „Die Anfragen aus der Wohnungswirtschaft nach effizienten Energielösungen haben stark zugenommen. Das liegt unter anderem am entstehenden Gebäudeenergiegesetz (GEG).“

Neues Gebäudeenergiegesetz wirkt auf Wärmemarkt

Der Entwurf des neuen GEG liegt vor. Initiiert wurde es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Bundesministerium für Umwelt (BMU). Betroffen von den Neuerungen sind vorrangig die Immobilien- und Energiewirtschaft. Diejenigen, die Immobilien bauen sowie Wärme- und Kälteanlagen konzipieren und errichten.

Das neue GEG führt einige Regelungen zusammen. Diese waren bisher festgeschrieben im Energieeinspargesetz (EnEG), in der Energieeinsparverordnung (EnEV) und im Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG).

Und darum geht es im neuen GEG: Maßstab ist ein niedriger Primärenergiefaktor, bezogen auf Heizung, Wasserbereitung, Lüftung und Kühlung in Wohngebäuden. Regenerative und effiziente Energieerzeugung sollen bei der Berechnung des Faktors einbezogen werden. Denn Energie wird zunehmend aus Erneuerbaren erzeugt, zum Beispiel aus Photovoltaik, Solarthermie oder Biomasse. Im GEG ist außerdem die Nutzung von Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung geregelt.

Der Primärenergiefaktor steuert die Erzeugungsart

Energieträger sind nicht direkt miteinander vergleichbar. Demnach unterscheiden sich voneinander zum Beispiel Erdgas, Fernwärme und elektrische Energie hinsichtlich ihrer Versorgungssicherheit und Klimafreundlichkeit oder gar hinsichtlich der Effizienz ihrer Bereitstellung. All das erschwert es, den Energieverbrauch in Gebäuden zu vergleichen.

Ein Gewichtungsfaktor schafft Abhilfe. Er wird mit dem jeweiligen Energieverbrauch multipliziert. Die Rede ist vom Primärenergiefaktor, dessen Wert vom eingesetzten Energieträger abhängt. Letztendlich entscheidet der errechnete Wert darüber, welchen Energiestandard das Gebäude tatsächlich erfüllt.

Hanno Balzer beobachtet das Marktgeschehen wie folgt: „Steht der Primärenergiefaktor im Vordergrund, rückt nunmehr auch die Solarthermie in den Fokus. Schließlich hat sie auf ihn die beste Wirkung. Allerdings fehlt es noch an cleveren Speichertechnologien, um die gewonnene Energie an die Anforderungen im Wohnbereich anzupassen.

Vielfältige Möglichkeiten der Energiegewinnung

Blockheizkraftwerk, Solarthermie, Photovoltaik oder Power to Heat: Dezentrale Lösungen können den Markt gravierend verändern. „Unsere Branche entwickelt sich rasant, und die neuen Dezentralen auf dem Markt sorgen für mehr Wachstum“, prognostiziert Balzer. „Mit unseren Ideen stellen wir das gesamte Wärmegeschäft von Vattenfall auf eine breitere Basis.“

Die grafische Funktionsweise eines Blockheizkraftwerkes, Grafik: Vattenfall
Die grafische Funktionsweise eines Blockheizkraftwerkes, Grafik: Vattenfall

 

Zu den Kernaufgaben von Vattenfall Energy Solutions gehören dezentrale Anlagen für die Wärme- und Stromversorgung wie beispielsweise Blockheizkraftwerke. Diese kombiniert das Team mit Gaskessel-, Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. „Darüber hinaus sind wir spezialisiert auf Wärmepumpen und Holzpellet-Anlagen. Wir entwickeln, bauen und betreiben Maßgeschneidertes für unsere Kunden“, verspricht Hanno Balzer. „Mit Ladeinfrastuktur für Elektromobilität und digitaler Erfassung und Abrechnung von Verbrauchsdaten für Heizung und Wasser runden wir das Angebot für die Immobilienwirtschaft ab. Diese Lösungen sind insbesondere beim Neubau wichtig.“

Kunden profitieren von maßgeschneiderten Lösungen

Der erste Kunde der neu gegründeten Vattenfall Energy Solutions ist im brandenburgischen Jüterbog beheimatet. Dort profitieren die Bewohner eines Seniorenzentrums von Warmwasser und Heizungswärme aus dem BHKW. Die Wärme aus der Heizung steht für den Kunden auf Wunsch sogar im Sommer bereit. Der Primärenergiefaktor beträgt hier circa 0,6.

BHKW und Brennwertkessel in einer Wohnanlage, Foto: Vattenfall
BHKW und Brennwertkessel in einer Wohnanlage, Foto: Vattenfall

Einen deutlich niedrigeren Primärenergiefaktor erreicht das Vattenfall Team rund um Manager Balzer bei einem brandaktuellen Projekt in Hamburg. Im Wohnhaus „Neue Ecke Stellingen“ werden die Mieter aus einem Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgt; bei einem Primärenergiefaktor von 0,00! „Das BHKW betreiben wir mit Biomethan. Es ist mit einer gasbetriebenen Wärmepumpe und einem Spitzenlast-Brennwertkessel kombiniert“, beschreibt er das Projekt. „Per Wärmepumpe führen wir die warme Abluft aus den Wohnungen auf ein nutzbares Temperaturniveau wieder zurück“, so Balzer.

Vattenfall Energy Solutions geht jetzt bundesweit an den Start. Das Unternehmen hat kürzlich seinen Standort im Berliner Innovations- und Technologiezentrum EUREF-Campus bezogen. Mit Kompetenz und Erfahrung aus 20 Jahren auf dem Gebiet dezentraler Energieanlagen ergänzt es die bisherigen Vattenfall Kernmärkte Berlin und Hamburg. Hier wurden in den letzten Jahren mehr als 300 Anlagen mit individueller, umweltfreundlicher und effizienter Technik konzipiert, gebaut und betrieben.

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